Reinkarnationstherapie Fallbeispiel 1
Frau K.(Name geändert) kam zu mir, da sie unter Verlustängsten in Bezug auf einen Mann litt. Sie kannte diese Gefühle in Bezug auf andere Menschen in ihrem Leben bisher nicht. Auf mich wirkte sie sehr robust und lebenslustig, und keinesfalls wie ein Mensch der unter jedwelchen Ängsten leidet.
Sie erzählte mir, dass sie eben zu diesem Mann eine starke Verbindung fühle und dass sie, obwohl sie mit ihm in keinem partnerschaftlichen Verhältnis steht, ständig die Angst hätte, dass er eines Tages einfach verschwinden könnte und sie ihn niemals wieder sehen würde.
Diese Angst war aufgrund der Situation, in der die beiden sich befanden, in keinster Weise begründet und sie bat mich ihr zu helfen dahinter zu kommen, ob diese Ängste auf eine Begegnung in einem früheren Leben zurück zu führen sei.
Ich gebe hier die Sitzung in gekürzter Form und des besseren Verständnis wegen, in einer chronologisch geordnenten Abfolge wieder.
(T=Therapeut; K=Klient)
nach einer Einleitung in den Trance-Zustand:
T: Wo bist du? Was kannst du erkennen?
K: naja.... es ist eine.... eine Wüstenlandschaft - Sand
T: Schau mal an dir hinunter - Was trägst du für Schuhe?
K: So Lederschuhe - so - hm - eine Art Mokkasins
T: Und was weiter?
K: Ein Ledergewand - weiches Leder - eher dünn, aber Leder - es ist so - so cognacfarben
T: Bist du ein Mann oder eine Frau?
K: Ein Mann
T: Und wie ist dein Name?
K: Mendo
T: Mendo? Und weiter?
K: Einfach nur Mendo
T: Was machst du hier in der Wüste?
K: Ich bin da irgendwie hergeritten - Ich bin auf der Jagd - Ich brauche Fleisch - etwas zu essen
T: Was bist du von Beruf?
K: äh... Bauer, Jäger, Hirte - alles so ein bisschen
T: Verdienst du damit Geld?
K: Ich lebe von dem was ich anbaue und jage. Wenn ich etwas anderes brauche, dann tausche ich
T: Wo lebst du?
K: Ich lebe in einem Dorf - in irgendeinem Land in... Südamerika
T: Wie heisst dieses Dorf
K: Irgendwas mit O oder Bo..... (längere Pause, dann schwer verständlich) Bolido - Olvido!
T: Sind die Leute reich in deinem Dorf?
K: Es gibt keine ganz Reichen und keine ganz Armen
T: Und in der nächsten Stadt?
K: Da gibts schon Leute, die z.B. Handel treiben oder Grundbesitz haben, den sie an die Leute in den Dörfern verpachten
T: Wie heisst diese Stadt?
K: Belize
T: Wer regiert dieses Land? Gibt es einen König?
K: Naja - das ist ein Fürst - kein König
T: Und wie heisst der?
K: Weiss ich nicht
T: Warum? Beschäftigst du dich nicht mit der Politik deines Landes?
K: Eher nicht - es ist eine friedliche Zeit - es läuft alles ganz gut - Es ist nicht notwendig sich damit auseinander zu setzen - Der Fürst ist in Ordnung
T: Das heisst es gibt gerade auch keinen Krieg?
K: Nein
T: Und in welcher Zeit lebst du?
K: 17hundert..... irgendwas (wieder eine längere Pause) 1784
T: Beschreib mir doch mal dein Heimatdorf
K: Es sind eher kleine Häuser - Holzhäuser - ebenerdig - höchsten 1 Stock - mit Schieferndächern
T: Und wie viele Häuser gibt es in dem Dorf?
K: ca.30
T: Wie sieht Dein Haus aus?
K: Es ist - ähm - ein kleines Haus - Man kommt, wenn man reingeht in einen grösseren Raum - Das ist die Küche und zugleich sowas wie das Wohnzimmer
T: Und wo schläft ihr?
K: Da gibts nebenan noch einen anderen Raum - mit einfachen Holzbetten - da sind so Felle auf Bettgestellen
T: Was für einen Glauben habt ihr?
K: Wir sind katholisch
T: Und gibt es auch eine Kirche in eurem Dorf?
K: Eine Kapelle
T: Wie sieht diese Kapelle aus?
K: Die ist auch aus Holz - mit Holzschindeln bedeckt und die Seitenarme sind angebaut, aber daneben steht ein Glockenturm
T: Wie sieht die Kapell von innen aus?
K: Sie ist eher einfach - schlicht - Sie ist weis ausgemalt und so einfache Holzbänke, auch der Altar ist ein einfacher Tisch mit einer Blumenvase drauf und 2 Kerzenleuchter
T: Bist du sehr gläubig? Bist du oft beim Gottesdienst?
K: Schon - ja - immer Sonntags und manchmal auch einfach so zwischendurch
T: Ist da auch ein Friedhof in der Nähe?
K: Der ist ausserhalb des Dorfes
T: Bist du dort auch öfter?
K: Ja, schon - meine Eltern sind dort begraben und die Frau meines Bruders und deren Baby
T: Liegt dort sonst noch jemand den du kennst?
K: Meine Grosseltern - (murmelt etwas) und ja so.... auch die Leute - hier im Dorf kennt ja jeder jeden
T: Lass dich jetzt einfach durch dieses Leben treiben - Zeit spielt für dich jetzt keine Rolle mehr und du kannst dich ganz einfach vor und rückwärts darin bewegen. Wenn ich jetzt gleich bis drei gezählt habe wirst du an einem für dich wichtigen Ereignis halt machen 1,2,3... und jetzt!
Wie alt bist du und wo befindest du dich?
K: 10 - Im Haus meiner Eltern
T: Und wie fühlst du dich?
K: Schön - ein schönes Gefühl - Ich bin glücklich
T: Was machst du gerade?
K: Unsere Hündin hat Welpen bekommen - Die sind so süss - Das ist sooo schön gewesen!
T: Wer ist bei dir?
K: Die Familie ist da - die Eltern, mein Bruder, die Großmutter...
T: Wie heisst dein Bruder?
K: Antos
T: Ist dein Bruder älter oder jünger als du?
K: Wir sind gleichalt - Wir sind Zwillinge
T: Eineiig?
K: ...ja....
T: Was passiert weiter an diesem Tag?
K: Naja - Wir freuen uns alle so, dass das geklappt hat mit den Welpen, dass sie alle gesund sind - alle leben
T: Wenn du jetzt dieses gesamte Leben von einer höheren Perspektive aus betrachtest, würdest du sagen, dass dies einer deiner glücklichsten Tage war?
K: Ja
T: Ich zähle jetzt wieder bis drei und du kannst dich wieder ganz leicht durch die Zeit treiben lassen und wenn ich bei drei angelangt bist, machst du an einem anderen wichtigen Ereignis in diesem Leben halt. 1,2,3... jetzt!
Wie alt bist du und wo befindest du dich?
K: 25 - Ich bin... am Rand des Dorfes
T: Und wie fühlst du dich?
K: Ich habe Angst und ich bin sehr traurig
T: Was ist passiert?
K: Da ist dieser Erdrutsch - Das war so ein Hügel oder Berg - garnicht mal so hoch, aber es hat schon tagelang geregnet und die Steine und alles kommen ins Rollen
T: Was machen die Menschen rund um dich?
K: Die sind in Panik - wollen weg - man hat versucht das zu befestigen, dass das nicht herabfällt, aber das ist nicht schnell genug gegangen - dann kommt der Erdrutsch und.... die Leute waren begraben
T: Und was machst du?
K: Ich bin gerade erst nach Hause gekommen - Ich hab Werkzeug geholt - sonst wäre ich auch da drunter
T: Um wen sorgst du dich besonders?
K: Um meine Eltern
T: Wie gehts weiter?
K: Alles ist chaotisch und wir versuchen die Leute die da drunter liegen irgendwie heraus zu holen
T: Kannst du deine Eltern finden?
K: Ich finde meinen Vater - es ist schlimm - fruchtbar - meine Eltern sind beide gestorben
T: Hast du dich gut mit deinen Eltern verstanden?
K: Ja schon.....
T: Und dein Haus? Steht dein Haus noch?
K: Das steht noch - Das ist am anderen Ende des Dorfes
T: Du hast nicht bei deinen Eltern gewohnt?
K: Nein, ich wohne bei meinem Bruder und seiner Frau
T: Und die leben noch?
K: Ja
T: Lass dich nun wieder weiter durch dieses Leben treiben. Ich werde wieder bis drei zählen und wenn ich bei drei angelang bin, dann bist du bei einem weiteren für dich wichtigen Ereignis angelangt. 1,2,3... und jetzt!
Wie fühlst du dich gerade?
K: Aufgeregt - Meine Schwägerin liegt in den Wehen - schon seit Stunden. Sie schreit und sie... hat fürchterliche Schmerzen - Angst - aber.... das Kind kommt nicht. Irgendwas ist da los, dass das nicht auf die Welt kommen kann
T: Wer ist noch dabei?
K: Na jetzt.... kommt gerade... mein Bruder herein mit der Hebamme - er hat sie geholt - die war in einem anderen Dorf beschäftigt - er musste sie holen, weil das alles so schwierig ist - die Hebamme untersucht sie und versucht sie zu beruhigen, aber die Hebamme merkt, dass da was nicht stimmt - die schickt uns hinaus - und wir warten da und warten da..... wir wissen nicht was passiert, aber wir ahnen es
T: Was?
K: Seine Frau ist gestorben
T: Und das Kind?
K: Das ist auch gestorben
T: Wie reagiert dein Bruder?
K: Er ist wie versteinert
T: Was machst du?
K: Ich weiss nicht was ich machen soll - ich weine. Ich trau mich nicht mal meinen Bruder in den Arm zu nehmen, weil er so starr ist - er ist nicht er selbst - er hat sie so geliebt! Sie haben sich schon als Kinder gekannt - er wusste schon immer, dass er sie heiraten will - sie haben sich so sehr ein Kind gewünscht und er hat sich so gefreut, als sie schwanger war.
T: Hast du jemanden, der dir hilft mit dieser Situation umzugehen?
K: Ich will mich nicht trösten lassen - Ich mach das mit mir alleine aus. Ich denke, es kann mir niemand helfen
T: Und was macht dein Bruder?
K: Er verlässt das Dorf - innerhalb von ein paar Stunden - er zieht dann herum und hilft da und dort nachdem seine Frau und sein Kind gestorben sind
T: Wann wirst du ihn wieder sehen?
K: Irgendwann einmal - aber nur zufällig - in einem anderen Dorf auf einem Markt - Ich sehe ihn, aber er will nichts mehr mit mir zu tun haben - er wendet sich ab
Das ist so schrecklich!
T: Warum denkst du wendet er sich von dir ab?
K: Er will nicht an früher erinnert werden - den Tod seiner Frau. Er glaubt wenn er mich meidet, dann tut er sich leichter damit.
T: Vermisst du ihn?
K: Ja - sehr ! Wir haben alles zusammen gemacht - als Kinder und auch später. Unser Vater hat uns alles beigebracht - wie man eine Landwirtschaft führt, jagt, die Sachen verarbeitet.....
T: Ich werde jetzt wieder bis drei zählen, und wenn ich bei drei angekommen bin, wirst du wieder zu einem für dich wichtigen Ereignis in diesem Leben kommen. 1,2,3... jetzt! Wie alt bist du und wo befindest du dich?
K: 28 oder 29 - ich bin in meinem Haus
T: Und wie geht es dir?
K: Gut - Ich sitze bei meiner Frau - die hat gerade unser Kind bekommen - es war eine leichte Geburt
T: Wie heisst deine Frau?
K: Maria
T: Liebst du sie?
K: Ja
T: Und bekommt ihr eine Tochter oder einen Sohn?
K: Eine Tochter - Elisabeth
T: Verstehst du Dich gut mit deiner Familie?
K: Ja - ich bin glücklich mit meiner Familie - aber ....mein Bruder ist ein grosser Wehrmutstropfen - ich wünsche mir so sehr, dass er zurückkommt!
T: Er ist nicht wieder zurückgekommen?
K: Nein, er lebt in einem anderen Dorf
T: Hat er wieder geheiratet?
K: Nein
T: Lass dich wieder weiter treiben in diesem Leben zu dem nächsten wichtigen Ereignis. 1,2,3....jetzt!
Wie alt bist du und wie geht es dir?
K: 50 - Ich bin traurig
T: Warum bist du traurig?
K: Mein Bruder ist krank - Ich hab das durch jemanden erfahren und bin zu ihm geritten
T: Was fehlt ihm denn?
K: .... etwas mit der Lunge
T: Wie reagiert dein Bruder auf deinen Besuch?
K: Naja - Er ist nicht mehr so abweisend - Er wirkt als ob er froh wäre mich zu sehen
T: Wie lange bleibst du bei ihm?
K: Nicht lange - Ich bin gerade noch gekommen bevor er stirbt
T: Du bist bei ihm als er stirbt?
K: Ja
T: Über was sprecht ihr?
K: Nicht viel - Er bekommt keine Luft - Er kann nicht so viel sprechen
T: Was geht dir durch den Kopf?
K: Es ist so traurig! ..... Dass wir uns so viele Jahre nicht gesehen haben
T: Fühlst du dich immer noch so stark mit ihm verbunden?
K: Ja
T: Lass dich wieder weiter treiben in diesem Leben und wenn ich bis drei gezählt habe, dann kommst du zu dem nächsten für dich wichtigen Ereignis. 1,2,3... jetzt! Wie alt bist du und wie geht es dir?
K: 80 - Ich weiss dass ich jetzt bald sterben werde
T: Wo befindest du dich gerade?
K: Ich lebe bei meiner Tochter und meinem Schwiegersohn in deren Haus - Das Haus ist grösser als mein früheres Haus - die haben einen 1.Stock und da habe ich ein kleines Zimmer. Ich bin dahin gezogen nachdem meine Frau gestorben ist
T: Bist du krank?
K: Naja - ich merke einfach, dass meine Kräfte nachlassen - es ist Zeit - Ich denke mir, das ist schon recht so
T: Wer ist bei dir?
K: Meine Tochter und mein Schwiegersohn. Und da gibt es eine Nachbarin, die meiner Tochter manchmal hilft - die verstehen sich gut. Die kommt immer wieder und besucht mich.
T: Geh jetzt zu dem Zeitpunkt deines Todes - zu dem Moment wo deine Seele deinen Körper verlässt - 1,2,3 ... jetzt! Wie geht es dir dabei?
K: Es ist eine Erleichterung - wie eine Befreiung
T: Was nimmst du wahr? Kannst du deinen Körper sehen?
K: Ja, aber der ist schon weit weg
T: Wo bewegst du dich hin?
K: In eine grosse Freiheit! Dort wo ich meine Frau und meinen Bruder wieder treffe
T: Und wenn du jetzt deinem Bruder wieder begegnest - begieb dich zu diesem Augenblick - und mit dem Bewusstsein, dass du in diesem Moment hast, wo du deinen Bruder wieder in deine Arme schliessen kannst, verbinde dich mit deinem jetztigen Leben!
K: (atmet schwerer)
T: Kennst du ihn auch in deinem jetzigen Leben?
K: ja.... das ist "ER" (der Mann um den es im Vorgespräch ging)
T: Wie ist deine seelische Verbindung zu ihm?
K: Wir sind aus einer Seelenfamilie
T: Und deine damalige Frau?
K: Nein - die nicht - aber seine Frau
T: Habt ihr noch andere Leben miteinander verbracht?
K: Ja..... einige schon
T: Durchflieg jetzt einmal die Leben, die du mit ihm verbracht hast und suche nach Versprechen, die ihr euch gegenseitig gegeben habt. Kannst du da irgend etwas finden?
K: Wir waren mal ein Liebespaar und haben einander versprochen, dass wir für immer zusammen bleiben, aber....... Ich habe ihn verlassen!
T: Warum hast du ihn verlassen?
K: Wegen einem anderen Mann
T: Und dieser andere Mann - war der auch aus eurer Seelenfamilie?
K: Ja
T: Was habt ihr euch für das jetztige Leben ausgemacht? Was ist eure Lernaufgabe?
K: Wir wollen Zeit miteinander verbringen - uns diesesmal nicht mehr verlassen
T: Wird das schwierig sein?
K: Zuerst schon - Er traut sich nicht so recht - Er hat das Gefühl, dass da wieder was passieren wird - Er hat schon viele Menschen verloren und möchte nicht wieder jemanden verlieren
T: Muss er wieder lernen sich darauf einzulassen?
K: .... vielleicht....
T: Was ist deine Lernaufgabe?
K: Zu vertrauen - mich auf Menschen einzulassen und darauf vertrauen, dass er mich nicht wieder verlässt ..... so wie damals
Wie man anhand von diesem Fallbeispiel sieht, verlaufen karmische Verstrickungen meist nicht nur über ein Leben. Hier könnte man gegebenen Falls noch eine weitere Rückführung machen um sich das Leben anzusehen, in dem die Situation umgekehrt war und dieser Mann von Frau K. verlassen wurde.
Nach dieser Sitzung kann man in einer abschliessenden Karma-Auflösung, die ich hier nicht dokumentiert habe, die Verlustängste auflösen, die Liebesverbindung allerdings nicht, da es sich hier um eine Seelenverwandtschaft handelt. Dennoch trägt die Auflösung der Verlustängste zu einer erheblichen Verbesserung, einem Annehmen und Verstehen der Situation in der jetzigen Inkarnation bei.